Racket Tests 2020
YONEX ASTROX 100
YONEX ASTROX 100 ZZ vs ASTROX 100 ZX
Das die YONEX ASTROX Serie in erster Line für Power steht ist uns schon bei unseren Tests vom ASTROX 77, ASTROX 88 und ASTROX 99 nicht entgangen. Wie kann das noch gesteigert werden?
Erwartungsvoll haben wir uns der Herausforderung gestellt, die feinen Unterschiede dieser beiden von YONEX ganz oben angesiedelten Rackets herauszuarbeiten.
Besaitet wurden beide Schläger übrigens mit der neuen YONEX SKYARC Saite sowie der beliebten YONEX BG 80 (jeweils mit 11 kg / 24,5 lbs).
Vorab: Der ASTROX 100 ZZ und ASTROX 100 ZX sind nahezu identisch was die Form des Schlägerkopfes, Länge und Gewicht betrifft. Was sofort auffällt, ist dass die Form beider Rackets im oberen Bereich des Schlägerkopfes gegenüber den anderen ASTROX-Modellen leicht verändert wurde.
Die Test-Rackets wurden in Griffstärke G5 und Gewichtsstufe U4 mit einem Bruttogewicht von 80-84 g gespielt, was einigen von uns die Möglichkeit ließ mit Hilfe von Overgrip-Bändern die Griffstärke anzupassen. Eine Besonderheit befindet sich am obersten Ende des Griffes. Hier wurde eine spürbar verbesserte Formung als Halt für den Daumen entwickelt, um der Rückhand z.B. beim Drive und Net-kill mehr Stabilität zu geben.
Der wesentliche Unterschied zwischen dem 100 ZZ und dem 100 ZX liegt im hochwertigen Material (Black Micro Core) im oberen Teil des 100 ZZ-Rahmens.
Ebenso unterscheidet sich der extrasteife Schaft dieser beiden Topmodelle. Während beim 100 ZX auf den EXTRA SLIM SHAFT gesetzt wurde, hat der 100 ZZ den neuen HYPER SLIM SHAFT als Herzstück bekommen – der bisher dünnste in der YONEX-Historie.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass beim 100 ZZ alles „Made in Japan“ ist, während beim 100 ZX nur der Schaft und die Technologie aus Japan kommen, der Rest ist „Made in Taiwan“ – was u.a. ein Grund für den ca. 20% günstigeren Preis gegenüber dem ASTROX 100 ZZ sein könnte.
Der letzte Unterschied liegt in der Optik. Zwar glänzen die beiden Rackets im hochwertigen und edel ansprechende Design gleich auf, aber auch hier liegt der feine Unterschied im Detail. Der 100 ZZ ist in seiner gedrehten Farbkombination aus einem matten Weiss und Navyblau ein wenig schlichter gehalten als der 100 ZX, der im gleichen Design mit der Farbkombination in matt weiss-grün-lila ein wenig verspielter erscheint. Beide haben am Rahmen ihr jeweiliges Brandzeichen 100 ZZ oder 100 ZX auf orange als Eyecatcher erhalten.
So, nun aber genug beschrieben, kommen wir zur Paradedisziplin der BADLAB Schlägertruppe, dem 5-Wochen-Praxistest:
Die Bewertung erfolgte wieder in den Kategorien „Power“, „verzeiht ungenaues Treffen“, „Schlaggefühl/Ballkontrolle“ und „Handling“ – alles auf einer Skala von 1 Stern (trifft kaum zu) bis 5 Sterne (trifft voll zu).
Power: Beide Rackets liefern, was unsere Tester von einem ASTROX 100 erwartet haben, absolute Power und Speed durch effektive Übertragung der Schwungkraft – verbunden mit einer nicht erwarteten Leichtigkeit bei langen Clears. Ein Traum für „Hardhitter“ und Einzelspieler. Bei der Umsetzung der Kraftübertragung liegt der 100 ZZ ein wenig vor dem 100 ZX, welches sich wahrscheinlich auf das im oberen Rahmen zusätzlich verbaute Material „Black Micro Core“ zurückführen lässt und auf noch ein wenig mehr Kopflastigkeit als beim Zwillingsbruder. In dieser Disziplin erhält der 100 ZX: 4,5 Sterne und das Top-Ergebnis erzielt der 100 ZZ: 5 Sterne.
Fehlerverzeihung: Mit beiden Modellen sollte man sehr genau treffen können. Insbesondere der gegenüber den anderen ASTROX-Modellen noch einmal verkleinerte Schlägerkopf macht die ASTROX`s 100 wenig fehlerverzeihend. Und da unkontrollierte Schläge und Rahmentreffer bei weniger geübten Spielern nicht ausbleiben, erreichten beide Rackets in dieser Kategorie das gleiche Ergebnis: 3,5 Sterne
Schlaggefühl/Ballkontrolle: Bei unseren Testern machte sich der Mixed aus innovationen Technologien und bewährten erprobten Material der ASTROX-Serie besonders durch die gute Kontrolle am Netz und den sehr guten Dämpfungseigenschaften bemerkbar. Hier haben sich beide nichts geschenkt, volle Punktzahl: 5 Sterne!
Handling: Im Gegensatz zum ASTROX 99, der eher wie ein Schwert als ein Florett in der Hand liegt, ähneln beide ASTROX`s 100 eher dem vergleichsweise handlicheren ASTROX 88 D. Durch die Kopflastigkeit beider ASTROX 100 Schläger ist die Abwehr zwar nicht gerade deren Paradedisziplin, dennoch erzielten beide ASTROX 100 auch hier eine relativ hohe Bewertung unserer Tester. Am Ende erkämpft sich der 100 ZZ mit 4,5 Sternen einen knappen Vorteil vor dem 100 ZX mit 4 Sternen.
Gesamturteil der BADLAB-Schlägertruppe:
Mit dem ASTROX 100 ZZ und dem ASTROX 100 ZX hat YONEX zwei beeindruckende „Werkzeuge“ auf den Markt gebracht, die die Vorteile von ASTROX 99 und ASTROX 88 D verbinden. Besonders im Einzelspiel kommen bei unseren Testern die Vorteile von Power und hervorragender Kontrolle zum Vorschein. Aber auch ein offensiver Doppelspieler wird seine Freude haben kraftvoll zuzuschlagen. Die Frage nun, ob die sicherlich günstigeren Herstellungskosten in Taiwan beim ASTROX ZX gleichzeitig mindere Qualität bedeuten, wagen wir nach diesem Test zu bezweifeln. Dass der Weltklasse Spieler Viktor Axelsen die marginale bessere ASTROX 100 ZZ Variante spielt, mag wohl auch eine Werbestrategie sein. Letztlich sind die beiden ASTROX´s 100 Zwillinge so nah beieinander, dass der geringe fühlbare Unterschied sich nur bei Topspielern auswirken wird. Wer also Geld sparen möchte ist in jeder Hinsicht mit dem 100 ZX sehr gut bedient.
ASTROX 100 ZX | ASTROX 100 ZZ | |
Power | 4,5 | 5 |
Fehlerverzeihung | 3,5 | 3,5 |
Ballgefühl / Kontrolle | 5 | 5 |
Handling Abwehr / Netz | 4 | 4,5 |
Gesamtbewertung | 4,25 | 4,5 |
Aber in einem ist sich die BADLAB Schläger-Truppe einig:
YONEX setzt mit diesen beiden Top-Rackets mal wieder neue Maßstäbe auf höchstem Niveau.
04. August 2020
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