Basics

VOM FEDERBALL ZUM BADMINTON

DIE LEICHTIGKEIT DES SPEEDS Fußballprofis und Formel-1-Rennfahrer spielen begeistert “nebenbei” Badminton, um ihre körperliche und geistige Reaktionsfähigkeit zu verbessern.

Das klingt irgendwie nach Extremsport. Muss es aber nicht sein! Badminton macht auch Sport-entwöhnten Einsteigern von der 1. Minute an Spaß, weil man sofort Erfolgserlebnisse hat und von Anfang an dynamisch spielen kann. Entwickelt hat sich die Sportart aus dem Federball, das wir ja fast alle in unserer Kindheit schon einmal im Garten gespielt haben.

Aber es gibt Unterschiede: Während man beim Federball versucht den Ball ohne festes Regelwerk möglichst oft hin und her zu spielen, versucht man beim Badminton genau das Gegenteil: den Gegner mit seinen Schlägen in Schwierigkeiten zu bringen und den Ballwechsel schnellstmöglich zu seinen Gunsten zu beenden.

Die Ursprünge der Sportart finden sich im alten Griechenland und bei den ostasiatischen Völkern. Schon auf mehr als 3000 Jahre alten asiatischen Tonscherben finden sich vereinfachte Darstellungen des Spieles. Im Indien des 19. Jahrhunderts spielte man “Poona”, eine Art Federballspiel, dessen Idee dort stationierte britische Offiziere aufgegriffen und nach England brachten. Der Austragungsort der ersten Wettkämpfe in Europa war das Badminton House auf dem Landsitz des Duke of Beaufort in Gloucestershire. Daher auch der Name der Sportart: Badminton. Das ist übrigens die einzig korrekte Schreibweise - auch, wenn man oft z.B. Badminten, Batminton, Batminten, Badmington oder Batmington liest.

Im Gegensatz zum Federball, das ohne festes Regelwerk gespielt wird, hat Badminton klare Regeln. Seit 1992 ist Badminton sogar eine olympische Disziplin. Badminton wird in Hallen auf einer ca. 35 qm großen Spielfläche (Einzel) über ein 1,55 Meter hohes Netz gespielt. Die Schläger nennt man Rackets.

Im Laufe der Jahre hat sich das Equipment des Badmintonspielers ständig verbessert. Heutzutage sind Schläger nur noch ca. 80 bis 90 Gramm schwer und können trotzdem mit bis zu 12 kg bespannt werden. Die Rackets gibt es in komplexen Legierungen von Carbon-Graphit, Keramik etc., wodurch sie sehr leicht sind und hart bespannt werden können. Mit solchen Rackets kann der ca. 5 Gramm schwere “Ball” mit 16 Federn, auch Shuttlecock genannt, weit über 300 km/h schnell geschlagen werden. Trotz dieser hohen Geschwindigkeit gibt es erstaunlicherweise meist längere Ballwechsel als z. B. beim Tennis.

Unabhängig vom individuellen Leistungsniveau macht das Spiel Spaß und gute Laune, weil es rasant, finten- und abwechslungsreich ist. Und quasi nebenbei fördert es Kondition, Schnelligkeit, Geschick und Reaktionsvermögen.

In Deutschland gibt es inzwischen rund 4,5 Millionen Spieler und 500 Anlagen. Weltweit ist Badminton sogar die zweitmeist ausgeübte Sportart nach Fußball.

16. August 2013

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